Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Due Diligence einfach erklärt

Judith Vogel
Judith unterstützt bei allen Themen rund um Investitionen und Deals. Vom ersten Anruf bis zum DD-Prozess. Da sie in München sitzt, ist sie Teil des FIN-Netzwerks und tauscht sich mit dessen Mitgliedern aus, wann immer es möglich ist.

Due Diligence einfach erklärt

Worauf angehende Business Angels achten müssen

In der Theorie ist es immer ganz einfach. Die Due Diligence ist die sorgfältige Prüfung und Analyse eines Unternehmens, im Hinblick auf die wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnisse, die durch einen potenziellen Käufer oder Investor eines Unternehmens vorgenommen wird.

In der Praxis bedeutet es also, dass bevor man ein Investment tätigt, mit der Due Diligence ein Stück tiefer in die Unternehmensgeschichte eintaucht. Ziel ist es, sich als Investor weitgehend abzusichern und alle relevanten Risiken im Vorhinein zu identifizieren. Je sorgfältiger man hier vorgeht, desto wahrscheinlicher ist es, nach der Finanzierung keine böse Überraschung zu erhalten.

Start-ups sind meist modern, dynamisch und innovativ. Oft beruht die Unternehmensidee verstärkt auf dem Einsatz von neuen Technologien und Anwendungen, die ihre Marktberechtigung erst unter Beweis stellen müssen. Von ihrer Gründung bis zur erfolgreichen Marktetablierung, durchlaufen Start-ups somit zahlreiche Prozesse und Entwicklungsstufen, die mit erheblichen Risiken verbunden sind. Diesen Risiken stehen, bei erfolgreicher Entwicklung des Unternehmens, oftmals hohe Ertragschancen gegenüber, die für Business Angels, VC-Fonds oder Family-Offices von großem Interesse sind.

Bevor man jedoch den endgültigen Entschluss zu einem Start-up Investment fasst, gilt es eine Due Diligence durchzuführen, um Risiken und Ertragschancen zu analysieren.

Der Umfang dieser Prüfung kann von einem groben Screening bis zu einer umfangreichen Feinanalyse reichen und folgt individuellen Schwerpunkten, die der jeweilige Investor setzt. Große Finanzinvestoren und VC-Fonds verlassen sich oft auf Quick Checks, da aufgrund der großen Anzahl an Akquisitionschancen sowohl der zeitliche als auch der finanzielle Aspekt eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Je nach Anspruch, können sich Business Angels auch an externe Berater wenden, die sie bei der Prüfung der Due Diligence unterstützen. Eine umfassende Analyse kann sich über Monate ziehen und ist in verschiedene Kategorien zu unterteilen.


Die unterschiedlichen Themenbereiche der Due Diligence

Commercial Due Diligence (Marktanalyse)

Hier geht es um die Prüfung und Analyse von Markt, Wettbewerb, Kunden und Zielgruppe. Der Geschäftsplan, das Marktumfeld, aber auch die zukünftige Perspektive werden hier untersucht – hat dieses Unternehmen überhaupt eine realistische Chance sich zu etablieren? Darauf aufbauend kann die Wirtschaftlichkeit des Start-ups abgeleitet werden.

Eine geeignete Darstellungsform der Ergebnisse bietet die SWOT-Analyse (Strength, Weaknesses, Opportunities und Threats), in der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens zusammenfassend gegenübergestellt werden.

Personal Due Diligence (Teamanalyse)

Das Team ist ein wichtiger Erfolgsfaktor bei Start-ups. Hatte man bereits während den ersten Gesprächen ein gutes Gefühl bei den Gründern, ist es nun an der Zeit, die Vollständigkeit des Teams zu prüfen und die Kompetenzen der Founder richtig einzuschätzen. Fehlen hier etwa wichtige Schlüsselpositionen, wie zum Beispiel ein versierter Salesmitarbeiter und das Unternehmen steht kurz vor dem Markteintritt, so kann diese unbesetzte Position weitreichende Auswirkungen auf das Wachstum haben.

Hier ist es mehr als ratsam, mit allen Schlüsselrollen persönlich zu sprechen. Denn nur so ist es möglich, einen genaueren Eindruck von den handelnden und entscheidenden Personen zu bekommen und sehen, wie das Team aufgestellt ist und miteinander arbeitet.

Legal Due Diligence (rechtliche Analyse)

Aufgrund von zahlreichen Finanzierungsrunden sind Start-ups oft durch komplexe gesellschafts­rechtliche Regelungen gekennzeichnet. Diese Strukturen sollten unbedingt genauer betrachtet werden. Dabei gilt es nicht nur, die formelle Wirksamkeit der Gesellschaftsverträge und Anteilsübertragungen zu überprüfen, sondern mit Hinblick auf die Vertragsgestaltung, Regelungen und Interessenslagen zu analysieren.

Technical Due Diligence (technische Analyse)

Bei Start-ups, die sich im Technologiebereich bewegen, sollten die innovativen Schlüsseltechnologien des Unternehmens im Fokus der Prüfung stehen. Dabei ist nicht nur entscheidend, dass die Technologien technisch umsetzbar sind und gleichzeitig Vorteile gegenüber bereits bestehenden Technologien bieten, sondern auch wie es sich mit vorhandenen Lizenzen oder Patenten verhält.

Financial Due Diligence (Finanzwertanaylse)

Einer der wichtigsten Bestandteile der Due Diligence ist es, die vorhandenen Finanzierungsstrukturen zu analysieren und Schulden sowie andere Verpflichtungen zu identifizieren. Potenzielle Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, die Kapitalstruktur sowie Möglichkeiten der Finanzierung und deren Kosten, werden ebenfalls betrachtet. Anhand dieser wird oftmals eine Analyse über mögliche Entwicklungsszenarien erstellt.


Fazit:

Bei Start-up Investments geht es in erster Linie darum, das Angebot richtig einzuschätzen. Alle verfügbaren Daten und Angaben des Start-ups kritisch zu hinterfragend, um am Ende einen nüchternen und realistischen Blick auf die Gesamtsituation des Unternehmens werfen zu können. Aus den vorliegenden Daten werden dann individuelle Rückschlüsse gezogen. Jeder Angel-Investor findet ein Angebot aus anderen Gründen attraktiv oder auch nicht.

Jedoch muss bewusst sein, dass sich Start-ups – im Gegensatz zu großen Unternehmen – noch in einer jungen Entwicklungsphase befinden und daher oftmals nur über wenig aussagekräftiges Datenmaterial verfügen.

Punkte, die man als Business Angel vor einer Start-up-Investition auf jeden Fall genauer beachten sollte sind: Team, Produkt, Businessplan, Alleinstellungsmerkmal, Marktpotential, Finanzplanung oder auch die Beteiligungsquote.

Äußert man als Investor Bedenken bezüglich eines bestimmten Punktes und die Gründer sind nicht bereit näher darauf einzugehen, sollten hier zumindest die ersten Alarmglocken läuten.

Die Due Diligence ist ein aufwendiges, aber auch dringend benötigtes Instrument, um Risiken zu reduzieren. Jeder Investor sollte sich hier neben den festgeschriebenen Fixpunkten, aber auch noch eigenen Gedanken machen, worauf es ihm in einem Unternehmen ankommt, bevor er in dieses investiert.




In einem unserer nächsten Blog-Artikel tauchen wir tiefer in die Materie der Due Diligence ein und geben Einblicke, wie primeCROWD bei der Prüfung vorgeht.

Judith Vogel

Judith unterstützt bei allen Themen rund um Investitionen und Deals. Vom ersten Anruf bis zum DD-Prozess. Da sie in München sitzt, ist sie Teil des FIN-Netzwerks und tauscht sich mit dessen Mitgliedern aus, wann immer es möglich ist.

Judith Vogel
Judith unterstützt bei allen Themen rund um Investitionen und Deals. Vom ersten Anruf bis zum DD-Prozess. Da sie in München sitzt, ist sie Teil des FIN-Netzwerks und tauscht sich mit dessen Mitgliedern aus, wann immer es möglich ist.

Wissen sollte man teilen...

Mehr erfahren

Weitere Knowledge Center Artikeln für Sie