Umweltkrise, Klimakatastrophe und Ressourcenknappheit – nahezu täglich werden wir mit dieser neuen Realität konfrontiert. Weltweit wird versucht, Kohlendioxidemissionen einzuschränken und einen weiteren Temperaturanstieg zu verhindern. Start-ups, die sich diesen Themen annehmen und nach nachhaltigen und ressourcenschonenden Lösungen suchen, entwickeln sich zu einem der am schnellsten wachsenden Bereiche dieser Branche.
Immer mehr Business Angels möchten mit ihrem Investment etwas Gutes für unseren Planeten tun und positive Veränderung unterstützen. Laut dem Start-up Detector Report von 2021, neigen vor allem weibliche Business Angels dazu, eher in Start-ups zu investieren, wenn diese eine nachhaltige Veränderung, sei es im ökologischen, ökonomischen oder sozialen Sektor, bewirken wollen.
Seit einigen Jahren steigt das Interesse an sogenannten ‚grünen Investments‘. Investoren sehen solche nicht mehr als reine Anlageklasse, sondern verbinden damit auch die Möglichkeit, aktiv etwas in der Welt verändern zu können und nachhaltigen und positiven Impact zu unterstützen.
Welches Ziel verfolgen Impact Start-ups?
Im Laufe der letzten Jahre hört und liest man immer mehr über sogenannte Impact oder Green Start-ups. Laut dem Start-up Impact Jahresbericht 2022 gibt es weltweit bereits 179 Impact Unicorns, von denen 40 % erst in den letzten 15 Monaten hinzugekommen sind.
Was genau versteht man unter Impact Start-ups?
Impact Start-ups verfolgen die Mission, mit ihren Lösungen oder Produkten unsere Welt nachhaltig positiv zu beeinflussen. Das Ziel, rentabel zu sein und Gewinne zu erzielen, steht hier also nicht alleine im Vordergrund. Viel mehr geht es auch darum, Ideen und Produkte zu entwickeln, die uns helfen, die Ressourcen unseres Planeten gewissenhaft zu nutzen und so aktiv zum Aufbau einer nachhaltigen Zukunft beitragen.
Gibt es Impact Start-ups in allen Branchen?
Die Bandbreite von Impact Start-ups ist divers: von Food-Tech-Lösungen zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Praktiken und zur Verringerung des Fleischkonsums, über die Produktion nachhaltiger Materialien zur Herstellung von Textilien und Verpackungen, bis hin zur Kohlenstoffbilanzierung für Unternehmen, zur Abfallwirtschaft und viele weitere Themenbereiche. Inzwischen beträgt der Anteil von Green Start-ups, laut dem Green Start-up Monitor 2021, bei Neugründungen in Deutschland 30 Prozent.
Das gilt auch für Impact Start-ups, die heute in fast jeder Branche zu finden sind.
Eines von vielen Start-ups, die innovative Food-Tech-Lösungen entwickeln, ist Positive Carbon. Eine Plattform, die versucht, die Verschwendung von Lebensmittel mittels Scannern in Mülleimern zu reduzieren.
Der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit und innovativen Ideen in verschiedenen Branchen wird immer lauter. Zwischen 2019 und 2021 sind bereits große Anteile aller getätigten Start-up Investitionen in Deutschland an Unternehmen geflossen, die sich auf die Bewältigung der Herausforderungen von bezahlbarer und sauberer Energie und Klimaschutz konzentrieren. Denn eines ist klar, wenn wir es nicht schaffen grüne Lösungen branchenübergreifend zum Standard zu machen und als Status-quo zu etablieren, sieht die Zukunft düster aus.
Impact und Sustainability sollte kein Trend sein
Ob nun das Pariser Klimaabkommen oder das Klimapaket von Glasgow – die verschiedenen Übereinkünfte eint, dass diese immer auf eine länderübergreifende Zusammenarbeit aufbauen. Kein Land, kein Unternehmen und kein Start-up wird die Klimakrise im Alleingang besiegen können. Umso wichtiger ist es, dass die meisten Start-ups in diesem Bereich das Ziel verfolgen, ihren Impact global zu skalieren.
Impact Start-ups sind der Motor der nachhaltigen Transformation, ohne die wir der das gemeinsame Ziel der Klimaneutralität bis 2050 nicht erreichen werden.
Je mehr nachhaltige Start-ups gegründet werden und je mehr Business Angels und Venture-Capital Fonds sich entschließen in diese zu investieren, umso mehr kann in diesem Bereich auch länderübergreifend erreicht werden.
Grund zur Freude gibt hier der jährlich erscheinende Austrian Start-up Monitor (ASM), laut der jüngsten Ausgabe des Jahres 2021 sind aktuell rund 2.800 Start-ups in Österreich registriert. Fast jedes zweite davon stellt mittlerweile soziale und/oder nachhaltige Ziele in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit.
Impact Start-ups sollten daher kein Trend sein, sondern zur Normalität werden. Wenn sich jedes neu gegründete Unternehmen in gewisser Weise den globalen Problemen unserer Zeit annimmt und diese bei der Entwicklung neuer Produkte und Technologie im Hinterkopf behält, kann in diesem Bereich viel bewegt werden.